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Sonntag, 16. Mai 2010

the memorial



Plakatwettbewerb / "Gegen Gewalt" / Polen /
gehört zu den 50 gewählten Plakaten, die ausgestellt wurden

MAUERfall


Sonntag, 25. April 2010

Dienstag, 20. April 2010

Diplomarbeit Inhalt / Scanns / Freiheit trotz Einschränkung







Im Grunde sind Scanns im heutigen Gebrauch allbekannt. Sei es zum freien Experimentieren für lustige Abbildungen unserer Körperteile – den Versuch unsere Hände oder Köpfe auf den Kopierer zu legen und die Kopiertaste zu drücken, hat wohl jeder schon mal unternommen.

Scanns sind Bilder, die mit Hilfe von handelsüblichen Scannern entstehen zum Digitalisieren von Dokumenten. Ein Peripheriegerät, welches ein Objekt auf eine systematische, regelmäßige Weise optisch abtastet oder vermisst. Doch diese Arbeit beschäftigt sich nicht mit der Digitalisierung von Dokumenten, sondern entreißt dieses Gerät seiner eigentlichen Aufgabe und seines eigentlichen „Arbeitsbereiches“, der sich hauptsächlich in Büros oder an Schreibtischen befindet. Der Scanner bekommt eine „neue“ Aufgabe, eine die sehr wahrscheinlich nicht für das Gerät in dieser Art vorgesehen ist. Vielmehr steht der Scanner in diesem Kontext zum Einscannen von Umgebungen, Gegenständen oder von Menschen. Die Verwendung des Scanners ist vergleichbar mit der einer Kamera. Und genau auf diese Art und Weise gehe ich bei meiner Arbeit vor – ich versuche den Scanner als eine „Kamera“ zu benutzen, mit der Einschränkung, die mir der Apparat vorgibt, um Bilder zu produzieren. Vergleichbar mit simplen Geräten digitaler Fotofunktionen, wie Handykameras, bei der im Grunde es auch kaum Einstellungsmöglichkeiten gibt, ist man quasi dem Gerät „unterworfen“ – im Gegensatz zu professionelleren Fotokameras , bei der man in der Lage ist, Zeit und Blende zu regulieren. Mit solch begrenzten Optionen der Wahl von Bildkompositionen wird der Fotograf lediglich zum Gestalter, nicht zum Fotografen. Der Scannograf muss somit in der Lage sein durch Erfahrung und viele Experimente den Zufall zu minimieren um gewünschte Ergebnisse zu erzielen.


Eine weitere Herausforderung ist, dass man im DIN-Format denken muss, da der Scanner nur dieses hergibt. In dieser Arbeit beschränkt sich das Format eines Scanns auf A4. Dies bedeutet also, man hat einen beschränkten Aufnahmenbereich zur Verfügung, der die Wahrnehmung der Bildzusammensetzung verändert. Das Arbeiten mit dem Scanner im Kontext des Abbildens, wie erläutert, könne man als einen Rückschritt der Fotografie ansehen. Dies muss aber nicht im negativen Sinne stehen, denn in einer digitalen Welt, in der wir uns heutzutage bewegen, verdrängt die Schnelligkeit und Auswechselbarkeit der Fotografie das Nachdenken über Motivwahl und Bildarrangements.

Wir denken nicht mehr nach, wir drücken nur noch Knöpfe. Das Scannen ist eine Form von Aufnehmen, bei der man sich wieder damit auseinander setzen muss, was man eigentlich abbilden will. Der Blick auf die Motivwahl und -zusammensetzung verändert sich. Das Wahrnehmungsfeld des Scannografen wandelt sich in seinem Bewusstsein. Das, und ihre besondere Ästhetik der Tiefenschärfe, machen das Scannen zu etwas Ausgefallenem in unserer Zeit der Abfall-Fotografie.

Diplomarbeit






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